Die genauen Fundumstände dieser mit Facetten versehenen Streitaxt bleiben im Verborgenen. Bekannt ist, dass die Waffe vom Ende der Jungsteinzeit und von der sogenannten schnurkeramischen Kultur stammt, die ihren Namen einer charakteristischen Gefäßverzierung verdankt.
Die Axt wurde um 1880 zwischen Tauberfeld und Eitensheim auf der Südlichen Frankenalb entdeckt und kurz darauf von einem Münchner Altertumsforscher erworben. Es deutet einiges darauf hin, dass es sich um einen Zufallsfund gehandelt hat. Solche „Einzelfunde“ ohne Hintergrundinformation kommen auch heute noch sehr häufig vor. Obwohl sie nicht aus regulären Ausgrabungen stammen, sind sie keineswegs wertlos! Im Zusammenhang mit anderen Siedlungs-, Grab- und Einzelfunden aus derselben Zeit bilden sie wichtige Mosaiksteine für das Verständnis der vorgeschichtlichen Kulturräume und Wegeverläufe.
Unklar bleiben jedoch die Entstehungsgeschichte und die Nutzung des Fundstücks. Die Streitaxt bietet somit Spielraum für Spekulationen: Wurde die wertvolle steinerne Prunkaxt einst zufällig von einem Reisenden verloren? Blieb sie nach einem Kampf vor mehr als 4000 Jahren auf dem Feld zurück? Oder stammt sie vielleicht aus einem der nahegelegenen, vor langer Zeit ausgeraubten Grabhügel, aus denen zeitgleiche Funde überliefert sind?