Die keltische Götterwelt wurde durch die Aufzeichnungen Julius Cäsars überliefert. Sie war bunt und lebendig, nicht unähnlich dem griechischen oder römischen Götterhimmel.
Tierdarstellungen wie Stier, Eber, Widder, Hirsch oder Pferd spielten eine besondere Rolle in der keltischen Bilderwelt. Diesen Tieren, die als sinnbildliche Darstellungen oder als Begleittiere von Göttinnen und Göttern verehrt wurden, schrieb man magische Kräfte zu. So galt der Eber beispielsweise als Symbol für Aggressivität, Unbesiegbarkeit und Kraft – Eigenschaften, die sich über Votivfiguren wohl auf den Besitzer übertragen sollten. Auch Hirsche wurden häufig abgebildet. Es wird vermutet, dass sie im Zusammenhang mit der gehörnten Gottheit Cernunnos [sprich: Zernunnos] standen.
Die fantastische Tierwelt der Kelten lässt sich auf Vorbilder aus dem Mittelmeerraum zurückführen. Potnia theron, die Herrin der Tiere, die in der klassischen Antike mit der Göttin Artemis gleichgesetzt wurde und hier auf einem Gürtelhaken zu sehen ist, ging der keltischen Kultur sogar mehr als 1.000 Jahre voraus. Bereits in der frühen Eisenzeit, der sogenannten Hallstattzeit, drangen vor der Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. Elemente figürlicher Kunst nach Mitteleuropa. Die keltischen Kunsthandwerker verstanden es meisterhaft, eine eigene und äußerst originelle Formensprache zu entwickeln.