Hier sehen Sie „Zeitzeugen“ einer heftigen kriegerischen Auseinandersetzung: Fast hundert Pfeilspitzen fand man am Weiherberg im Christgartental im Nördlinger Ries! Einige von ihnen scheinen ihr Ziel getroffen zu haben, denn sie sind an der Spitze deutlich beschädigt.
Die charakteristische Form mancher Pfeilspitzen mit drei Kanten, rautenförmigem Blatt und langem Schaftdorn gibt Aufschluss über die Zeit, in die sie eingeordnet werden können: Ins 10. Jahrhundert n. Chr.
Diese Zeit war in großen Teilen Mitteleuropas das Jahrhundert der Ungarneinfälle: Immer wieder kam es zu Überfällen, Plünderungen und Kämpfen mit berittenen Kriegern aus dem Osten. Auch Bayern war davon betroffen. Die ungarischen Bogenschützen verbreiteten auf ihren schnellen Pferden überall Angst und Schrecken. Auch am Weiherberg, auf dem sich zu dieser Zeit eine große Befestigung befand, in welche die bedrohte Bevölkerung fliehen konnte, scheint es zu einer heftigen kriegerischen Auseinandersetzung gekommen zu sein.
Erst in der sogenannten „Schlacht auf dem Lechfeld“ am 10. August 955 konnte durch Kaiser Otto III. den Großen, mit Unterstützung des hl. Bischofs Ulrich von Augsburg, der Vormarsch der Ungarn gestoppt werden. Wo diese Schlacht genau stattfand, wird allerdings bis heute diskutiert und eine Einigung ist noch nicht in Sicht.