In den Jahren nach dem ersten Weltkrieg wuchs München erheblich. Überall wurde gebaut, und es wurde mehr und mehr Baumaterial benötigt. So kam es, dass am 9. Oktober 1928 beim Kiesabbau in einer städtischen Sandgrube am Luitpoldpark, knapp 150 Meter westlich des heutigen Luitpoldhügels, etwa 500 Kupferbarren mit einem Gesamtgewicht von mehr als 85 kg zutage kamen. Sie lagen in über einem Meter Tiefe und waren vor etwa 4.000 Jahren in drei Bündeln in einer Grube verborgen worden.
Spangen- oder ringförmig gebogene Kupferstäbe sind typische Funde der frühen Bronzezeit im Alpenvorland. Der wertvolle Rohstoff konnte so von seinen Lagerstätten und Verhüttungsplätzen in ganz Europa verhandelt werden. Nicht selten waren die Barren zu Bündeln aus Fünfern und Zehnern geschnürt, was einen spannenden Einblick in das vorgeschichtliche Zahlenverständnis gibt. Archäologen mutmaßen, dass den Barren eine Funktion zukam, die sich mit der des heutigen Geldes vergleichen lässt.
Mit knapp 500 Kupferbarren besaß der Hortfund aus dem Luitpoldpark, einer der größten seiner Art, damals einen gewaltigen materiellen Wert. Die Beweggründe der Niederlegung des Kupferschatzes sind ungewiss. Handelte es sich um das Versteck eines Händlers bzw. Bronzegießers oder um Gaben an die Götter?