Kriegerische Ereignisse führten im Laufe der Geschichte immer wieder dazu, dass Gegenstände verschiedener Art in den Boden geraten sind. Entweder absichtlich versteckt oder aber zufällig aufgrund bestimmter Ereignisse.
Als einzigartig einzustufen ist, was bei Ausgrabungen innerhalb des römischen Kastells im niederbayerischen Künzing zum Vorschein kam: Dicht gepackt fanden sich in einer flachen Grube 400 eiserne Objekte mit einem Gesamtgewicht von 82 Kilogramm. Davon wird hier nur eine Auswahl gezeigt. Es handelt sich um Schwerter und Dolche, Lanzenspitzen, Geschossspitzen, eine Standartenspitze, Haumesser, Pionieräxte, Zeltpflöcke und Zeltheringe, Gefangenenketten und Truhenbeschläge. Wie die Oberflächen im Fundzustand zeigten, waren die Gegenstände einem starken Feuer ausgesetzt gewesen, bevor sie zusammengesammelt und vergraben worden sind.
Viele Detailbeobachtungen der Ausgrabungen in Künzing belegen, dass das Kastell bei einem germanischen Angriff in der Mitte des 3. Jahrhunderts in Flammen aufgegangen ist. Alle Bauwerke, auch das zentrale Stabsgebäude mit den Waffenkammern, wurden dabei vollständig zerstört. Nach der Katastrophe haben Plünderer die Trümmer nach wiederverwendbarem Metall durchsucht. Dabei sind sie auf die ausgeglühten Waffen- und Gerätebestände gestoßen, die ursprünglich in Truhen innerhalb der Waffenkammern gelagert waren. Ihre Ausbeute versteckten sie knapp außerhalb der Ruine in einem Erdloch, haben sie jedoch aus unbekannten Gründen nicht wieder geborgen.