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Bildbeschreibung

Industrieabfall

Eisenschlacke, Tondüsen, Ofenteile
Hochmittelalter
12./13. Jh. n. Chr.
Sulzbach, Lkr. Aichach-Friedberg

01:41

Was das für braune Brocken sind? Ausgestellt ist hier nur eine Auswahl: Ganze 250 kg solcher Trümmer lagern noch im Depot der Archäologischen Staatssammlung. Es handelt sich vor allem um Schlacke, genauer gesagt: um die Reste eines Eisenverhüttungsplatzes aus Sulzbach im Landkreis Aichach-Friedberg, der im 13. Jahrhundert in Betrieb war.

Bei der Verhüttung wurden in sogenannten Rennöfen die nichtmetallischen Stoffe des Eisenerzes ausgeschmolzen. Solche Öfen können Sie sich als runde Schächte mit etwa 80 cm Durchmesser und einer Höhe von einem Meter bis einem Meter 50 vorstellen. Sie bestanden aus hart gebranntem Ton und besaßen wohl mehrere Düsen.

Die Temperaturen, die im Rennofen erzeugt werden konnten, waren nicht hoch genug, um das Eisen vollständig zu verflüssigen. Stattdessen bildete sich eine teigige Masse, die sogenannte Luppe, welche dann weiterverarbeitet wurde. Abfall dagegen war die Schlacke mit einem noch recht hohen Eisenanteil.

Wahrscheinlich wurde das Eisenerz ganz in der Nähe von Sulzbach im Tagebau gewonnen. Im sogenannten „Aichacher Grubet“ sind heute oberflächlich noch zahlreiche Eisenerzgruben zu sehen.

Möglicherweise ist diese frühe Eisenindustrie eine der wirtschaftlichen Grundlagen für die aus der Nähe stammende Familie der Wittelsbacher gewesen. Die Wittelsbacher waren historisch gesehen sehr bedeutsam, denn sie stellten im Mittelalter die Herzöge und später auch die Könige Bayerns.

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