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Bildbeschreibung

Deponierung von Paraderüstungen

Maskenhelme, Beinschienen, Pferdekopfmasken, eiserner Dechsel
Römische Kaiserzeit
Mitte 3. Jh. n. Chr.
Eining, Lkr. Kelheim

01:47

Am Limes und den angrenzenden Provinzen herrschten während des mittleren 3. Jahrhunderts n. Chr. jahrzehntelang anarchische Verhältnisse. Auslöser für dieses Chaos waren einerseits innenpolitische Wirren im Römischen Reich, die gleichzeitig aber auch Überfälle germanischer Kriegergruppen begünstigten.

Auch Teile der römischen Bevölkerung gingen zu unkontrollierten Plünderungen über. So versuchten einige Römer wertvolle und wiederverwendbare Materialien, vor allem Bunt- und Edelmetalle, an sich zu bringen. Selbst vor den Militärlagern machten sie teils keinen Halt.

Eindrucksvolles Zeugnis jener Zustände ist ein sogenannter Verwahr- beziehungsweise Versteckfund aus Eining in Niederbayern. Er setzt sich zusammen aus Gesichtsmasken und Rückenteilen von Maskenhelmen, aus Beinschienen sowie aus Kopfschutzmasken für Pferde. Solche Rüstungsteile wurden von den Reiterabteilungen der Armee bei prachtvollen Kampfspielen benutzt und entweder in den Waffenkammern der Kastelle oder in den Stuben der Soldaten aufbewahrt. Die meisten Stücke tragen die eingeritzten Namen ihrer Besitzer.

Die Eininger Raubstücke sind zumeist unvollständig, weil beispielsweise das Vorder- oder Rückteil der Helme fehlt. Dem erfolgreichen Plünderer ging es also nicht um die Funktion, sondern nur um den Materialwert der Stücke. Er hat seine Ausbeute am Rand des Dorfes vergraben, das sich um das Kastell herum erstreckte - zweifellos, um später wieder darauf zurückgreifen zu können. Weshalb es dazu nicht gekommen ist, bleibt ein Geheimnis der Geschichte.

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