Der Winthirfriedhof in München-Neuhausen geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Ende des 19. Jahrhunderts wurde er für die wachsende Stadtbevölkerung zu klein und weitgehend durch den neu gebauten heutigen Westfriedhof ersetzt. Ein Bereich des Winthirfriedhofs, der seit 1897 nicht mehr benutzt worden war, musste 2014 wegen der Errichtung des Kulturbürgerhauses „Neuhauser Trafo“ archäologisch und anthropologisch untersucht werden. Dabei wurden zahlreiche Bestattungen des späten 19. Jahrhunderts festgestellt. Viele Neuhauser Bürgerinnen und Bürger hatten für die Beisetzung ihrer Angehörigen im 19. Jahrhundert offenbar dasselbe Sargmodell gewählt. Das Sargholz ist im Boden vergangen. Erhalten blieben dagegen die Sargverzierungen aus Metall, bei denen es sich um Darstellungen des gekreuzigten Christus handelt.
Auf dem Winthirfriedhof selbst finden sich die Grabstätten zahlreicher Münchner Persönlichkeiten, z. B. diejenige von Oskar von Miller, dem Gründer des Deutschen Museums. Aber auch der bekannte Journalist Sigi Sommer liegt hier begraben. Heute werden auf dem Winthirfriedhof vor allem Personen beerdigt, die sich um die Landeshauptstadt München verdient gemacht haben oder aber in den letzten 30 Jahren ihren Hauptwohnsitz in Neuhausen hatten.