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Bildbeschreibung

Wandputz aus Abbruchschutt

Dekorationsmalerei auf verputzter Fachwerkwand
Römische Kaiserzeit
2. Jh. n. Chr.
Epfach, Lkr. Landsberg am Lech

01:30

Bauschutt gibt es, seit die Menschen Häuser bauen. Solange die Häuser aus Holz, Lehm und Stroh bestanden, ließen sich alle diese Materialien nach dem Abriss zu unterschiedlichen Zwecken wiederverwenden. Seit der Römerzeit gibt es hierzulande aber vermehrt Baustoffe, die man gar nicht oder nicht vollständig recyclen konnte. Dazu gehören Ziegel, Steinschutt, Mörtelbrocken und Putz. Solche Umbau- oder Abrissreste wurden in der Vergangenheit - anders als heute – nur selten von ihrem Entstehungsplatz abtransportiert, sondern einfach an Ort und Stelle einplaniert. Dadurch wuchsen die Städte und Siedlungen mit der Zeit immer weiter in die Höhe.

Die gezeigten Wandputzstücke mit farbigen Malereien stammen aus Epfach, einer römischen Straßensiedlung namens Abodiacum am Lech. Die teilweise dunkel verfärbten Oberflächen zeigen, dass das zugehörige Gebäude in einem Brand zerstört oder wenigstens beschädigt wurde. Dadurch ist auch der Lehm der Flechtwerkwände unter der Putzschicht zu harten Brocken verziegelt. Abdrücke der geflochtenen Holzruten vom Wandaufbau sind gut im gebrannten Lehm erkennbar. Der gesamte Gebäudeschutt mitsamt den anhaftenden Malereien wurde vor Ort planiert und auf diese Weise der Platz für einen Neubau vorbereitet.

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