Den Altar für die Campestres, die Schutzgöttinnen des Truppenübungsplatzes, setzte L. Petronius Florentinus, Präfekt der cohors IIII Aquitanorum. Die teilweise berittene Einheit war am Limes in Obernburg stationiert. Als seine Heimat nennt der Mann ritterlichen Ranges die Stadt Saldae in der Provinz Mauretania Caesariensis, heute im Nordosten Algeriens gelegen.
In der zehnten und elften Zeile ist der Beiname der Truppe, Commodiana, ausgemeißelt worden. Der Beiname geht auf Kaiser Commodus zurück, der in Folge seiner wahnhaften Selbstherrlichkeit Städte und Militäreinheiten mit seinem Namen versehen hatte – bevor er kurz darauf in der Silvesternacht 192 n. Chr. ermordet wurde. Seinem Tod folgte die offizielle damnatio memoriae durch den Senat, mit der die Erinnerung an ihn und seine Herrschaft ausgelöscht werden sollte. Sein Name wurde dabei aus allen Inschriften des Imperiums entfernt.
CAMPESTRI-
BVS SACRVM
L(ucius) PETRON[ius]
L(ucii) FILIVS STEL[L-]
LATINA
FLORENTINVS
DOMO SALD-
AS PRAEF(ectus)
COH(ortis) IIII AQ(uitanorum)
[[Commodia]]
[[nae]] EQ(uitatae) C(ivium) R(omanorum)
V(otum) S(olvit) L(ibens) L(aetus) M(erito)
Den Schutzgöttinnen des Truppenübungsplatzes heilig!
Lucius Petronius Florentinus, Sohn des Lucius, dem Stellatinischen Stimmbezirk zugehörig, aus Saldae gebürtig, Präfekt der 4. Commodianischen, teilweise berittenen Aquitanerkohorte Römischer Bürger hat das Gelübde eingelöst, gern, freudig und nach Gebühr.