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Grabstein eines Händlers

Grabstein eines Fernhändlers für Wein aus Südtirol oder dem Trentino
Wachauer Marmor
2. Jh.
Passau

Der Quader bildete den Mittelblock eines turmartigen Grabdenkmals. Der Sohn ließ es für den im Alter von 57 Jahren verstorbenen Vater, Publius Tenatius Essimnus, errichten. Essimnus stammte aus Trient, dem antiken Iulia Tridentum. Er war am Handel von Weinen aus Südtirol oder dem Trentino über die Alpen beteiligt. Sein Absatzgebiet lag im Donauraum, wo die bevölkerungsreichen Städte und Militärlager einen guten Absatzmarkt boten.

Die Seitenreliefs zeigen Alltagsszenen im Weinkeller dargestellt. Rechts füllt Essimnus eine Weinprobe mit Hilfe eines Probennehmers in ein zweihenkliges Trinkgefäß. Auf der linken Seite hält er eine kleine Amphore im Arm. Zu seinen Füßen sind auf beiden Reliefs gestapelte Weinfässer zu erkennen. Weil es im Lagerraum kühl ist, trägt der Händler eine langarmige Tunika und Stiefel, links zusätzlich einen warmen Mantel.

Holzfässer anstelle von Amphoren für die Weinlagerung sind charakteristisch für die Anbaugebiete des südlichen und westlichen Alpenraumes. Die Tannenholzfässer konnten bis zu 1000 Liter aufnehmen.


D(is) M(anibus)
P(ublio) TENATIO ESS-
IMNO NEGOT-
IANTI VINAR-
IARIO DOMO
IVLIA TRIDEN-
TVM (obito) ANNO(rum) LVII
P(ublius) TENATIVS PATER-
NVS PATRI
PIENTISSIMO
FECIT

Den Totengeistern!
Für Publius Tenatius Essimnus, den Weinhändler, gebürtig aus Trient, gestorben mit 57 Jahren. Publius Tenatius Paternus hat dem liebevollsten Vater das Grabmal errichtet.

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