Die Grabausstattung ist typisch für einen wohlhabenden Baiuvaren. Es wurde ihm nur ein Kurzschwert („Sax“) als einzige Waffe und ein prächtig verzierter Gürtel mit beigegeben. Das darf nicht so interpretiert werden, dass man sich in Südbayern im 7. Jh. n. Chr. seiner Haut nicht zu wehren wusste. Prinzipiell legte man den Verstorbenen hier weniger Waffen ins Grab als bei Alamannen und Franken – vielleicht wurden sie häufiger an die nächste Generation weitergegeben? Möglicherweise spielt auch das vergleichsweise hohe Alter des Sindelsdorfers (50–60 Jahre) eine Rolle dabei, dass man ihn bei der Bestattungszeremonie nicht mehr als „Krieger“ in voller Bewaffnung dargestellt hat.
Vornehme Frauen gaben im Frühen Mittelalter ihren Kleidern durch den Zusatz von Metallverschlüssen, den Fibeln, eine eigene Note; Männer trugen prächtige Gürtel. Diese bestanden hauptsächlich aus Leder und Stoffen. Beides erhält sich im Grab meist nur schlecht. Übrig bleiben die Schnallen, Riemenenden und Beschläge aus Metall: Eisen, Kupfer, Messing, Silber und Gold – je nach Vermögen und Geschmack des Besitzers kamen verschiedene Metallarten zum Einsatz. Der Mann aus Sindelsdorf trug einen Gürtel mit vielen Beschlägen aus Eisen mit Silberauflagen. In die Oberflächen sind Flechtbänder und Tierornamente eingearbeitet. Am Gürtel waren ein Messer und das Kurzschwert, der Sax, befestigt.