Der Krieger von Herrsching besaß internationale Verbindungen, denn sein prächtiger silberner Gürtel stammt aus dem langobardenzeitlichen Italien. Wie er ihn erworben hat, muss allerdings offenbleiben. War es ein Kauf, ein Geschenk oder etwa Kriegsbeute? Im 7. Jahrhundert führten auf jeden Fall zahlreiche Kriegszüge aus den Regionen nördlich der Alpen in das langobardische Italien.
Der besondere gesellschaftliche Rang des Mannes zeigt sich auch darin, dass er auf einem kleinen, nur Männern vorbehaltenem Separatfriedhof in einem mit Tuffsteinen umstellten Grab bestattet wurde. Direkt neben seinem Grab wurde offenbar nur kurze Zeit nach der Bestattung ein kleiner Holzbau mit Apsis errichtet, der noch im 7. Jahrhundert n. Chr. durch ein ähnliches Gebäude aus Stein ersetzt wurde. Beide Gebäude werden als frühe Kirchen interpretiert.