Dieses Grabinventar unterscheidet sich nicht von vielen anderen dieser Zeit in Bayern. Das Skelettmaterial dieser Frau zeigt jedoch ihr bewegtes Leben auf. Sie ist weit entfernt von Altenerding aufgewachsen. An ihrem Kopf hatten in frühester Kindheit Manipulationen stattgefunden, die zu einem veränderten Schädelwachstum geführt hatten. Ihre DNA zeigt Komponenten, die heute für ostasiatische Personen charakteristisch sind.
Derartige artifizielle Schädelveränderungen sind aus dem hunnischen Umfeld (4.–5. Jh. n. Chr.) bei Individuen jeden Geschlechtes bekannt. Bei den wenigen aus Bayern bekannten künstlich veränderten Schädeln handelt es sich dagegen ausschließlich um die weiblicher Personen. Die Hintergründe dafür werden in der Forschung diskutiert, möglicherweise handelt es sich dabei um eine spezielle Form weiblicher Mobilität in Form von mehr oder weniger freiwiligen „Heirats“verbindungen.