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Viel Schmuck für wenige Frauen

Silberne Gewandverschlüsse aus Bayern
5.–6. Jh. n. Chr.

Bügelfibeln aus vergoldetem Silber wurden von Frauen als Gewandverschlüsse im Bauch- und Oberschenkelbereich verwendet. Wie das Gewand, das sie verschlossen haben, ausgesehen hat wissen wir noch nicht genau – vielleicht war es eine Art vorne offener Kaftan. Die wertvollen Objekte waren nur einer kleinen Schicht von erwachsenen Frauen vorbehalten, in Mädchengräbern sind sie selten. Möglicherweise waren sie das Abzeichen bestimmter heiratsfähiger oder verheirateter Frauen. 

In Form, Größe und Verzierung haben sie eine große Variationsbreite. Die exorbitante Größe, die manche Bügelfibeln besitzen, zeigt, dass sie gleichzeitig ein Statussymbol waren. Bestimmte Formen und Ziermotive der Bügelfibeln häufen sich in bestimmten Regionen, weshalb man sie früher fast als ein „nationales Kennzeichen“ ansah und von ostgotischen, fränkischen, thüringischen oder alamannischen Fibeln sprach. Heute sieht man in diesen Verbreitungsbildern jedoch eher die Vorlieben und Verbindungen der gesellschaftlich führenden Familien.

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