Mehr noch als andere Schmuckstücke waren im Frühen Mittelalter Armringe aus Edelmetall an die gesellschaftliche Stellung gebunden, die die Verstorbenen im Leben innegehabt hatten. Armringe kommen v.a. in Gräbern von Frauen, aber auch bei Männern und Kindern vor.
Einige wenige Personen einer wohlhabenden Schicht trugen massive Armringe aus Gold und Silber mit unterschiedlich breiten Enden, sogenannte Kolbenarmringe. Die Ringe waren an das Handgelenk oder den Unterarm angepasst. Wollte man sie ablegen, musste man sie gewaltsam aufbiegen.
Neben den Kolbenarmringen sind weitere, teilweise hohle Armringformen aus Gold- und Silberblech, aus Buntmetall und Eisen bekannt. Einige von ihnen saßen ebenfalls fest am Arm. Es gibt jedoch auch Ringe, deren Durchmesser groß genug waren, um sie beliebig an- und abzustreifen. Manche bestehen aus einem einfachen Reif ohne Verzierung. Bei anderen ist die Oberfläche mit geometrischen Ornamenten, Einlagen aus Edelstein oder Glas und Perlbändern verziert. Auf spätrömische Vorbilder gehen Armringe zurück, deren Enden in Form von abstrakten Tierköpfen gestaltet sind.