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Kult des Mithras

Mithrasrelief
Marmor
Fragment (dazu als Gipsabguss das anpassende linke Teilstück aus dem Nationalmuseum Kopenhagen)
2./3. Jahrhundert n. Chr.
Dauerleihgabe UniCredit Bank AG

Das römische Marmorrelief diente als Altarrelief. Es zeigt die zentralen Aspekte des Mithras-Kultes. Der aus einem Felsen geborene Gott in phrygischer (=orientalischer) Tracht tötet mit seinem Schwert einen Stier. Nach der Lehre des im gesamten römischen Reich beliebten Mysterienkultes entsteht aus dem Blut des Stieres neues Leben. Daher lecken die Schlange und der Hund nach dem Blut, zwickt der Skorpion in die Stierhoden, wachsen Ähren aus dem Stierschwanz. Die beiden Begleiter des Gottes, Cautes und Cautopates, symbolisieren mit erhobener und gesenkter Fackel Tag & Nacht, Hell & Dunkel, Osten & Westen, Gut & Böse; Leben & Tod. Über ihnen die entsprechenden Büsten des Sonnengottes und der Mondgöttin (hier verloren).

Die Kultstätten des im römischen Reich beliebten Mysterienkultes waren Felsgrotten nachempfunden. Bei jedem Gottesdienst wurde das Stieropfer als mythisches Schöpfungsereignis nachempfunden: Brot und Wein symbolisierten Fleisch und Blut des Stieres. Das Stieropfer selbst war in Form des zentralen Kultbildes des Gottes präsent. In der Form der abstrahierten rituellen Handlungen stehen Mithras-Kult und Christus-Kult auf einer vergleichbaren Entwicklungsstufe.

Auf der linken Seite ist als Gipsnachbildung ein Bruch an Bruch anpassendes Fragment aus dem Nationalmuseum Kopenhagen angefügt.

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