Goldblattkreuze wurden aus hauchdünnem Goldblech hergestellt und waren ein reiner Totenschmuck. Der normalen Belastung im täglichen Leben hätten sie niemals Stand gehalten. Sie wurden erst zur Beisetzung eines Toten angefertigt. Um Muster einzuprägen verwendeten die Goldschmiede Model aus Holz oder Bronze, die eigentlich für die Herstellung anderer Objekte, wie Riemenenden von der Beinbekleidung, gedacht waren.
Zur Bestattung wurden die Kreuze auf ein Textil aufgenäht, mit dem das Gesicht des/der Toten bedeckt wurde. Bei der Beisetzung stellten die Hinterbliebenen die Verstorbenen damit unter einen christlichen Schutz. Bei der von Christen erhofften Wiederauferstehung wären nach der frühmittelalterlichen Vorstellung diese Personen sofort als Christen erkennbar. Die Idee der Goldblattkreuze stammt aus dem Mittelmeerraum.
von links nach rechts, oben:
Waging a.See Grab 77, 66, 186
Lkr. Traunstein
Freilassing Grab 7
Lkr. Berchtesgadener Land
Aschheim Grab 3
Lkr. München
Mitte:
Landsberg am Lech-Spötting Grab 19
unten:
Landsberg am Lech-Spötting Grab 35
Petting Grab 282, 288
Lkr. Traunstein
Ehekirchen-Walda Grab 6
Lkr. Neuburg-Schrobenhausen