Obwohl die Menschen im 6./7. Jh. n. Chr. offiziell Christen waren, vertrauten sie im täglichen Leben auch noch auf andere Kräfte. Magische Amulette aller Art wurden von Frauen an einem vom Gürtel abgehenden Gehängeband in Unterschenkelhöhe getragen.
Von einigen Amuletten wie den Eberhauern, Bärenzähnen und Hirschgeweihscheiben erhoffte man sich eine Übertragung „tierischer Kräfte“, während die exotischen Tigerschnecken wohl einen Kinderwunsch ausdrücken sollten. Klappernde Ringe sollten wahrscheinlich böse Geister vertreiben. Manchen Steinen wurden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, auch Farben galten als magisch. Als Sonnensymbole interpretiert man die ursprünglich golden glänzenden Zierscheiben, die vielleicht in Zusammenhang mit einem Wetterzauber standen.
Ab der Mitte des 6. Jh. n. Chr. steigt der Gebrauch von Amuletten stark an. Das wird als Reaktion auf eine oder mehrere Krisensituationen gedeutet, denen die Menschen in dieser Zeit ausgesetzt waren. Eine davon war sicherlich die Pest.