Frame of a mobile phone QR-Code

Alte und neue Werte

Importe aus dem Süden
3.–1. Jh. v. Chr.

In der jüngeren Eisenzeit, der sogenannten Latènezeit, nahmen die Kontakte der mitteleuropäischen Bevölkerung mit den Hochkulturen des Mittelmeerraums zu. Griechen und Römer bezeichneten die Menschen jenseits der Alpen pauschal als Kelten.

Die Kelten schätzten Dinge aus dem Süden und integrierten sie in ihre eigene Kultur. Zahlreiche Impulse und Innovationen bereicherten den Lebensalltag der Kelten. Ritzinschriften und Bilder sind geheimnisvolle Botschaften, die heute nur schwer zu entschlüsseln sind. Schreibgriffel und Gewichte belegen den ideellen Import von Schrift und Administration, der das Leben in größeren Siedlungen vereinfachte. Die schnelldrehende Töpferscheibe ermöglichte zur Zeit der keltischen Städte im 3.–1. Jh. v. Chr. eine standardisierte Massenproduktion von Alltags- und Luxusgeschirr. Bemalte Flaschen gehörten zum wertvollen Bestand eines gehobenen Haushaltes. Aus Italien importierte Bronzegefäße ergänzten das Geschirrrepertoire, das beim festlichen Gelage zum Einsatz kam. Als Gastgeber kamen die spätkeltischen Herrschenden ihrer Verpflichtung nach, Gäste und Gefolge mit Speis und Trank zu versorgen. Große Grillroste, wie der Feuerbock mit Stierkopfzier, symbolisieren die herrschaftliche Freigiebigkeit und den gemeinsamen Fleischkonsum.

Stets versuchten die Menschen, ihre Werte zu bewahren: Produkte wie Kochgeschirr wurden geflickt und Gewandspangen lange getragen. Als Metall in wirtschaftlichen Krisen knapp wurde, recycelte man Altmetall. Kostbares Edelmetall und seltene Ressourcen verwendete man wieder. Mit Hilfe von Gewichten und Messinstrumenten wurde Gold gestreckt, Bronze eingeschmolzen und in neue Formen gebracht.

0:00