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Rätsel der Steinzeit

Menschliche Figur
Altsteinzeit
ca. 23.000 v. Chr.
Mauern, Lkr. Kelheim

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Die Schönheit dieser rätselhaften Statuette erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Ihren Namen die „Rote von Mauern“ erhielt die kleine Kalksteinfigur aufgrund ihres roten Farbüberzugs. Sie wurde in einer Höhle bei Mauern nahe der Donau gefunden. Vor 25.000 Jahren, während der letzten Eiszeit, lebten dort Menschen, die sich von der Jagd und vom Sammeln von Früchten ernährten.

Erst bei der Ansicht aus verschiedenen Richtungen erschließen sich die Proportionen der kleinen nackten Gestalt mit ihren kurzen Beinen und einem überbetonten Gesäß. Ein Kopf, Arme oder Brüste sind nicht erkennbar. Somit ist auch nicht klar, ob eine weibliche Gestalt dargestellt werden sollte.

Verblüffend ist die Veränderung, wenn man die Figur etwas kippt: Aus dem menschlichen Körper wird der Schaft eines Penis und aus dem prominenten Gesäß werden die Hoden. Ein Doppeleffekt, der sicherlich beabsichtigt war.

Die Verbindung von menschlichem, nacktem Körper und dem männlichen Geschlechtsorgan lässt aus heutiger Perspektive einen Zusammenhang mit Fruchtbarkeitsriten annehmen. Auch die rote Bemalung der Figur ist nicht zufällig: Als Farbe des Blutes spielte Rot in der Vorgeschichte eine große Rolle im kultischen Leben.

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