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Goldene Sonnen

Schalen und Fläschchen
Bronzezeit
ca. 1000 v. Chr.
Heroldingen, Lkr. Donau-Ries

01:39

Vor über 3000 Jahren sind am Südostrand des Nördlinger Rieses mehrere Schalen und ein kleines Fläschchen aus Goldblech versteckt worden. Obgleich der Fund von Heroldingen durch Raubgräber geplündert und über die ganze Welt verstreut wurde, gelang es durch akribische Detektivarbeit, ihn wieder zusammenzuführen und seine spannenden Hintergründe zu erforschen.

Auffällig sind die auf den Gefäßen in konzentrischen Kreisen angeordneten runden Buckel und kurzen Linien, die Strahlenkränze bilden. Dieses Motiv taucht mehrfach bei zeitgleichen Darstellungen auf, die symbolhaft die tägliche Reise der Sonne auf einem Schiff abbilden.

Der Wert und die optische Wirkung des Materials Gold deuten auf eine Verwendung der Gefäße zum Trinken oder zum Auffangen und Ausgießen von Flüssigkeiten in rituellem Zusammenhang hin. Möglicherweise hatte das Fläschchen ursprünglich eine kostbare Substanz, z. B. ein ätherisches Öl, enthalten.

Wahrscheinlich hängt die Bildsprache der goldenen Gefäße direkt mit der Nutzung zu bestimmten Anlässen im täglichen oder jährlichen Sonnenlauf zusammen. Sie findet sich auch auf anderen bemerkenswerten Objekten, wie den sogenannten Goldkegeln. Während der gesamten vorrömischen Perioden treten immer wieder Darstellungen auf, die mit solaren Darstellungen verbunden werden können.

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