Der Silberschatz wiegt 3,6 Kilogramm. Er besteht aus neun Schalen und einer Büste des römischen Kaisers Licinius. Licinius regierte von 308 bis 324 n. Chr. und ab 317 n. Chr. gemeinsam mit seinem Sohn Licinius dem Jüngeren. Die Geschichte des Silberschatzes ist mit beiden Herrschern eng verknüpft: Auf drei Schalen sind Medaillons mit den Porträts des Kaisers bzw. seines Sohnes eingeprägt. Die Schalen sind außerdem beschriftet und tragen Stempel der kaiserlichen Werkstätten in Nicomedia, das heutige Izmit in der Türkei, sowie in Antiochia, das heutige Antakya in der Türkei, und in Naissus, das heutige Niš in Serbien.
Eine Inschrift lässt sich direkt mit dem fünfjährigen Thronjubiläum des jüngeren Licinius im Jahr 321/322 n. Chr. verbinden: Zu diesem Anlass wurden die Silberobjekte als Ehrengaben an einen Gefolgsmann verschenkt. Nach dem Sieg Konstantins des Großen über Licinius im Jahr 324 n. Chr. war der Besitz eines solchen Geschenkes für seinen Besitzer allerdings gefährlich. Die Silberbüste des Kaisers wurde absichtlich zerstört und der gesamte Schatz versteckt.
Auch die goldene Gewandnadel, eine sogenannte Fibel, und der goldene Ring wurden ihren Besitzern direkt von Kaisern verliehen. Und das ebenfalls in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts n. Chr., als mehrere Kaiser um die Macht im römischen Reich stritten. Durch ihre Inschriften können beide Stücke sehr exakt datiert werden: Die Gewandnadel in das Jahr 308 bis 309 n. Chr., der Ring zwischen 350 und 353 n. Chr.