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Familienschatz

Geräte, Münzen, Schmuck
Römische Zeit
3. Jh. n. Chr.
Immendorf, Gde. Pöttmes, Lkr. Aichach-Friedberg

01:59

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, einen Schatz zu finden? Richtige Schätze, die irgendjemand vor langer Zeit versteckt und nie wieder gehoben hat, sind allerdings sehr selten. Noch seltener sind Schätze, die von Archäologen sorgfältig ausgegraben wurden. Meistens werden sie eher zufällig gefunden oder kommen bei Bauarbeiten ans Licht.

Ein ungewöhnlicher Fall trug sich in Immendorf bei Pöttmes in Bayerisch-Schwaben zu: Dort stieß zunächst 1963/64 ein Bauer beim Pflügen auf einen umgestülpten römischen Kupferkessel. Dieser enthielt eiserne Werkzeuge zur Holzbearbeitung, abmontierte bronzene Aufsätze eines Zugtierjoches und einige andere Bronzegegenstände. 2005 entdeckte dann ein Heimatforscher in unmittelbarer Nähe viele verstreute Silbermünzen. Und die anschließenden archäologischen Ausgrabungen erbrachten schließlich noch einen unversehrten Tontopf unter einer Ziegelplatte. Er war mit 496 Silbermünzen gefüllt! Und direkt daneben lag auch noch ein Haufen mit Silberschmuck.

Es besteht kein Zweifel: Alle vier Schätze gehören zusammen und ergänzen sich. Sie waren das Vermögen einer römischen Familie:  Deren Ersparnisse, deren Familienschmuck und deren Arbeitsgeräte. Die Werkzeuge aus dem Kessel sprechen dafür, dass die Familie mit einer Schreinerei oder einem Zimmermannsbetrieb ihr Geld verdient hat. Rechtzeitig vor einem germanischen Überfall, der uns aus dem Jahr 233 n. Chr. überliefert ist, wurden die Wertsachen an einem geheimen Platz vergraben – und aus unbekannten Gründen nicht wieder geborgen.

 

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