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Hut im Sumpf

Basthut
Jungsteinzeit
ca. 3500 v. Chr.
Pestenacker, Gde. Weil, Lkr. Landsberg am Lech

01:37

Kleider machen Leute“ – das gilt heute genauso wie vor 5500 Jahren in einem kleinen Dorf am Loosbach, einem Zufluss zum Lech. Durch die Lage in einem moorigen Gebiet hatten sich nicht nur die Grundrisse der hölzernen zweiräumigen Blockhäuser mit Öfen und Feuerstellen erhalten, sondern auch Textilreste.

Dieses recht unförmige Textilstück stammt aus dieser Zeit und ist ein echter Sensationsfund: der älteste Hut Bayerns! Es handelt sich um einen sogenannten Spitzhut. Man kann recht genau rekonstruieren, wie er ursprünglich aussah: Das Innere des Hutes war aus Leinen geflochten. Die Außenhaut bestand aus Baststreifen aus Eichenrinde, die an der Spitze des Hutes in einem Lederstück mit Fransen zusammengefasst waren. Von diesen Baststreifen perlte das Wasser ab, so dass der Hut seine Besitzerin oder seinen Besitzer wirksam vor Regen schützte.

Solche Kopfbedeckungen haben sich äußerst selten erhalten und sind damit eine Besonderheit. Knapp 500 Jahre älter sind ähnliche spitze Kappen von Hornstaad aus dem Bodensee. Besondere Aufmerksamkeit erregte die im Gletschereis konservierte Fellmütze der Gletschermumie „Ötzi“, die etwa 250 Jahre jünger als die Funde aus Pestenacker ist.

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