Bei diesem Gegenstand handelt es sich um einen langen Eisennagel, der das Rad eines Wagens an der Achse fixierte. Das Besondere an diesem Exemplar ist die Verzierung mit einem Menschenkopf aus Bronze. Es handelt sich um ein sehr lebensnahes Bildnis eines keltischen Männerkopfes mit Schnurrbart und zurückgekämmtem Haar. Das entspricht exakt den Beschreibungen antiker griechischer und römischer Autoren, welche die üppige Haar -und Barttracht der gegnerischen keltischen Krieger hervorhoben.
Bilder geben das Aussehen der Kelten wieder. Denn die Darstellung menschlicher Köpfe ist ein gängiges Motiv in der keltischen Kunst. Sie weist auf die herausragende Bedeutung des Kopfes in der Vorstellungswelt der Kelten hin. Für sie galt der Kopf eines Menschen nämlich als das zentrale Element von Körper und Geist. Wer den Kopf eines anderen besaß, übernahm gewissermaßen dessen Kraft und Wissen. Antike Autoren beschreiben, dass die Kelten ihren Feinden die Köpfe abschlugen und sie als Trophäen nach Hause nahmen.
Weitere Medien
Der griechische Historiker und Geograph Strabon schilderte in seiner „Geographika“ vom Ende des 1. Jahrhunderts vor Christus:
“Beim Verlassen des Schlachtfeldes hängen sie die Köpfe der Gegner um den Hals ihrer Pferde und nehmen sie mit, um sie an die Tore der Tempel zu nageln. Die Köpfe der vornehmen Feinde zeigen sie nach der Konservierung ihren Gastfreunden und waren nicht bereit, sie gegen das gleiche Gewicht in Gold herauszugeben.“