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Keltischer Goldregen

Münzen
Jüngere Eisenzeit
2. Jh. v. Chr.
Großbissendorf, Gde. Hohenfels, Lkr. Neumarkt i.d.OPf.

01:55

Beim Pflanzen eines Rosenstocks stieß eine Hobbygärtnerin in Großbissendorf in der Oberpfalz 1986 völlig unvermutet auf einen Goldschatz. 384 keltische Münzen wurden wohl ursprünglich in einer Eisendose aufbewahrt, von der heute nur noch Bruchstücke übrig sind. Das Gesamtgewicht der Münzen beträgt beachtliche 2,8 kg.

Der Schatz setzt sich aus sogenannten Regenbogenschüsselchen und Muschelgold in drei unterschiedlichen Größen zusammen.

Die Zusammensetzung des Münzschatzes kann als Hinweis auf persönliche Kontakte einer sehr reichen keltischen Bevölkerung gedeutet werden. Der größere Teil des Fundes stammt aus Bayern, der kleinere aus Böhmen. Der Bayerische Wald und der Böhmerwald bildeten keine Trennlinie, sondern vielmehr eine grüne, durchlässige Grenze ohne Einschränkungen für den Verkehr von Menschen und Waren. Der Fundort bei Großbissendorf lag etwa auf halbem Weg zwischen den großen keltischen Städten Manching bei Ingolstadt und Stradonice südwestlich von Prag.

Warum der Schatz vergraben wurde, bleibt unklar. Handelte es sich vielleicht um die Barschaft eines Händlers, der sich auf dem Weg zwischen den beiden Orten befand und das Gold versteckte, weil er akut bedroht wurde?

Wahrscheinlicher dürfte es sich um die Goldreserve eines reichen keltischen Herrschers handeln. Aber auch er dürfte den Schatz in gefahrvollen Zeiten vergraben haben – und nie mehr dazu gekommen sein, ihn zu heben.

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