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Groß und prächtig

Fibel (Kleidungsverschluss)
Frühes Mittelalter
um 600 n. Chr.
Wittislingen, Lkr. Dillingen a.d.Donau

01:18

Die Bügelfibel aus dem bayerischen Wittislingen ist der größte und schwerste Kleiderverschluss des frühen Mittelalters, den wir aus Bayern und sogar aus ganz Deutschland kennen. Gleichzeitig ist sie ein einzigartiges Schmuckstück: Sie besteht aus 250 Gramm Silber und Gold und ist mit glitzernden Granaten verziert, die aus Indien und Portugal stammen. Hergestellt wurde sie aber in Süddeutschland.

Ein großes Geheimnis verbirgt sich auf der Rückseite: eine lateinische Inschrift, die schon bei der Herstellung eingeritzt und mit dunklem Schwefelsilber gefüllt wurde. Die Inschrift erinnert an ein früh verstorbenes, christliches kleines Mädchen mit Namen Uffila. Der Auftraggeber des Schmuckstückes war wohl ein Mann namens Wigerig, vielleicht der Vater des Kindes. Getragen wurde das Schmuckstück jedoch mit Sicherheit von einer Frau. Sie stammte aus einer der vornehmsten Familien der damaligen Zeit. Im Grab von Wittislingen ist die Bügelfibel das älteste Stück, gut 50 Jahre älter als alle anderen Objekte. Wahrscheinlich war sie ein Familienerbstück.

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