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Exkalibur aus der Isar

Bronzeschwert
ca. 1200 v. Chr.
aus der Isar bei der Wittelsbacherbrücke

02:37

Sie kennen doch die Sage von König Artus?  Nach seinem Tod wurde sein wertvolles Schwert Excalibur angeblich mit einer großen Geste von einem Getreuen in einen See geworfen, damit es niemand weiter führen kann und es nur dem großen König nach seinem Tod zur Verfügung stand.

Dieses Schwert hier, der Griff schön verziert und aus glänzend grüner Bronze stammt jetzt nicht aus einem See, sondern tatsächlich aus der Isar, und es ist noch viel älter als die mittelalterlichen Geschichten um König Artus. Es stammt aus der Bronzezeit und wurde im Rahmen eines heute nicht mehr bekannten Rituals ungefähr zur Zeit des Trojanischen Krieges in der Isar versenkt.

Vielleicht nicht gerade an der Stelle, an der es gefunden wurde – in der Nähe der Wittelsbacher Brücke bei der Weideinsel, die Isar könnte es schon ein Stück flussabwärts transportiert haben. Seine Patina verrät uns jedoch eindeutig, dass dieses Schwert etwa 3200 Jahre im Wasser gelegen hatte.

Immer wieder werden aus Flussläufen und Seen wertvolle Waffen wie dieses Schwert aber auch Schmuck und Werkzeuge der Bronzezeit geborgen, die man nicht einfach bei Kampfhandlungen oder Flußübergängen verloren hatte, sondern die absichtlich versenkt und der Nutzung entzogen wurden. Wahrscheinlich handelt es sich bei der Mehrzahl dieser Gewässerfunde um Gaben an Gottheiten oder eine sakrale Ausstattung für Verstorbene.

 Das Schwert wurde zufällig nach Baggerarbeiten im Kiesbett der Isar gefunden, von einem aufmerksamen Spaziergänger, der sich genau informierte, wie man beim Finden eines archäologischen Objektes vorzugehen hat. Solche sind so schnell wie möglich beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege zu melden, denn nur so können weitere Maßnahmen eingeleitet werden. Alle archäologischen Funde sind staatliches Eigentum und werden von der Archäologischen Staatssammlung verwahrt oder verwaltet. Ab einem Wert von 1000,--€  erhalten Finder und Grundeigentümer eine Belohnung bzw. eine Abfindung. Diesen Wert überschreitet das Schwert von der Wittelsbacherbrücke und so konnte sich der ehrliche Finder über eine ordentliche Belohnung freuen. Seinen Beruf hatte er bei der Fundmeldung übrigens mit „Flaschensammler“ angegeben.

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