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Bildbeschreibung

Textilverarbeitung

Geräte zur Textilherstellung aus Frauengräbern in Bayern
5.–7. Jh. n. Chr.

Kleidungsherstellung war eine lebensnotwendige Produktionssparte, denn Kleidung bietet nicht nur die Möglichkeit, seinen gesellschaftlichen Rang herauszustellen, sondern schützt auch – banal, aber lebenswichtig – vor Wind und Wetter. Für die Herstellung von Textilien wurden in erster Linie pflanzliche und tierische Fasern verwendet. Zur Gewinnung von Wolle wurden Schafe gehalten und geschoren. Die so gewonnene Wolle musste dann gekämmt und gewaschen werden. Aus der Flachspflanze (Lein), dem Hanf oder der Nessel Fasern zu gewinnen war ungemein aufwändig. Die Fasern mussten im Wasser „geröstet“ anschließend getrocknet, dann gebrochen und über eine Flachsbreche „gehechelt“ werden.

Die so aufbereiteten Wolle- und Pflanzenfasern wurden dann mit der Handspindel zu Fäden verdrillt. Diese konnten mit Naturfarben in einer breiten Farbpalette eingefärbt werden und wurden schließlich auf Webstühlen zu Stoffstücken verarbeitet. Aus den winzigen erhaltenen Textilstücken können wir zahlreiche unterschiedliche Webtechniken rekonstruieren. Eine Angelegenheit der Oberschicht waren mit Goldfäden durchwirkte Gewandteile oder Seidenstoffe, die als Importe nach Bayern kamen. Wenn Sie ein Gefühl für die Stoffarten Wolle, Leinen und Seide haben wollen, testen Sie doch unsere Hands-on-Station unten in Raum 4!

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