Männer trugen – im Gegensatz zu Frauen – ihren Gürtel deutlich sichtbar über der Kleidung. Die unterschiedlich und aufwändig verzierten Gürtelbeschläge und -schnallen waren einem schnellen Modewechsel unterworfen, der von Gürteln mit einfachen Schnallen im 5./6. Jahrhundert (rechts) hin zu Gürteln mit zahlreichen Besätzen aus den unterschiedlichsten Materialien im 7. Jh. reicht. Besonders spektakulär waren die „vielteiligen Gürtel“, bei denen von einem Hauptgurt zahlreiche Riemenenden mit Beschlägen abgingen (links oben).
Ebenso vielfältig war das Material, Bronze und Edelmetall blieben allerdings der Oberschicht vorbehalten. Eisen war das gängige Material, das häufig mit Einlagen aus Silber und Messing verziert sein konnte (=Tauschierung).
Männergürtel waren sehr viel mehr als ein einfaches Kleidungsstück, sie dienten der Repräsentation und deuteten die gesellschaftliche Stellung ihres Trägers an, vielleicht in Zusammenhang mit einer militärischen Kommandofunktion. Normalerweise wurden den Toten die Gürtel bei der Bestattung angelegt, in manchen Fällen lag er aber auch zusammengerollt neben oder auf dem Toten. Minimal erhaltene Lederreste zeigen, dass die Gürtel sehr aufwändig gearbeitet und mit Verzierungen aus Schlitzen und Durchzügen verziert waren.