Die 21 Astragalknochen wurden zusammen in einer Grube des Apollo-Grannus-Heiligtums von Faimingen gefunden. Die Knochen bilden drei Sätze zu je sieben Astragalen. Die Durchbohrungen dienten zum Aufhängen.
Jeweils fünf oder sieben Astragale wurden nacheinander wie Würfel geworfen. Vier Seiten sind möglich, auf die der geworfene Knochen zu liegen kommen kann. Der gegenüberliegenden Oberseite war ein Zahlenwert zugeordnet. Die Summe aus den Zahlenwerten einer Wurfserie hat man mit dem entsprechenden Buchstaben aus dem rückwärts gelesenen griechischen Alphabet gleichgesetzt. Der so ermittelte Buchstabe stand für einen bestimmten Orakelspruch, der in Aufzeichnungen – zum Beispiel eingehauen in die Wände eines Tempels – nachgesehen werden konnte.
Eine andere Möglichkeit bestand darin, die Kombinationen der geworfenen Zahlenwerte mit einem bestimmten Orakelspruch zu verbinden.